Entwerfen für Hartberg

Baukultur im oststeirischen Hügelland

STUDIO: Konzeption und Entwurf
TYP: Entwurfsprojekt
ZEITRAUM: Sommersemester 2017
ENTWURFSBETREUUNG: Roland Gnaiger, Dora Iliova, Michael Zinner

Die Schönheit des sanften oststeirischen Hügellands ist eng mit der langen Tradition der Kultivierung und Veredelung des Landgutes verbunden. Die vielfältige Kulturlandschaft mit Weingärten und Heidewald ist als „Garten Österreichs“ bekannt. Geografisch berühren sich hier die Ausläufer der Alpen im Westen und der pannonischen Tiefebene im Osten. Den Mittelpunkt dieser Region bildet die Stadt Hartberg. Sie zählt aktuell rund 6.600 EinwohnerInnen und hat eine hohe Dichte an regionaler Infrastruktur. 

Die Stadt weist eine lange Besiedelungsgeschichte auf. Mittelalterliche Strukturen – enge Gassen und großzügige Plätze prägen das heutige Bild der Altstadt. Identitätsträger ist die ausdrucksstarke, homogene Stadtlandschaft. Bedingt durch die Topografie und durch die teilweise erhaltene mittelalterliche Befestigungsanlage ist eine klare Trennung zwischenstädtischer Raum und Natur erkennbar. 

Die Innenstadt leidet naturgemäß an dieser schnelllebigen Alltags-Unkultur, welche abseits der eigenen Identität in einer globalisierten konsumorientierten Shopping-Welt Zuflucht sucht. Mittlerweile hat sich nämlich das gesellschaftliche Leben an die Peripherie in die Einkaufszentren verlagert. Die Innenstadt verzeichnet einen zunehmenden Leerstand. Verwaiste Läden und Räume in den Erdgeschoßen bieten keine Zonen mehr für das städtische Leben. Aktuell gibt es gemeinsame Bemühungen der Bürgerinitiativen und politischen Entscheidungsträger. Leitlinien für die Ortsentwicklung sollen Prozesse in Gang setzen, welche die Attraktivität des Wohnens und Arbeitens in der Altstadt hervorheben. 

Das Studio Konzeption und Entwurf bei Roland Gnaiger an der Kunstuniversität Linz wurde von Verantwortlichen der Gemeinde und von regional in der Kulturarbeit Tätigen eingeladen, sich über die Entwicklung von Hartberg Gedanken zu machen. Ausgangspunkt ist das Anliegen einige brachliegende, historisch jedoch wertvolle Bauten in Innenstadtlagen sowie entsprechende öffentliche Raum als Entwurfsprojekte anzubieten. Unterstützt wird dieses Vorhaben durch die Steirische Landesregierung, vertreten durch den Baukulturverantwortlichen des Landes, Architekt Günter Koberg.