Zeichnen

als Wahrnehmung des Wesentlichen

Wenn ich reise, habe ich immer ein kleines Notizheft dabei, mache gerne Skizzen von den Dingen, die mich berühren. Während meine Hand die feinen Konturen mit dem Stift nachgeht, spüre ich die Begeisterung über das Gesehene, ich bin nah an den Dingen. Über die Kontemplation bekommen Gegenstände aus dem Alltag mehr Aufmerksamkeit.

Achtsam, konzentriert auf das Gesehene, beginnt die Hand mit zarter Bewegung über das Papier zu gleiten. Es ist eine magische Handlung, die tiefe Zufriedenheit und Ruhe schenkt. Sie ist jenseits von reinem Abzeichnen und befasst sich mit dem Wesen der Dinge. Der Prozess des Zeichnens fordert eine tiefe Verbundenheit mit sich selbst, und einen genauen Blick nicht nur auf das Gesehene, sondern auf das Spürbare, das Sinnliche, welches so oft verloren geht. Wenn meine Hand mit dem Stift über das Papier auf die vertraute Art zu gleiten beginnt, dann wird es ruhig in mir und leise. Es entsteht Raum für Neues und Vertrautes zugleich.